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Liegt die Zukunft von Kryptowährungen in China?

| Lesezeit 3 Minuten | Author Admin
Bringen die Chinesen eine eigene Kryptowährung heraus? Was für Folgen hätte das?

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Seitdem Facebook das ambitionierte Projekt Libra vorgestellt hat, sind die Währungshüter der mächtigsten Industrieländer offenbar aufgeschreckt. Denn nun stellt sich heraus, dass China offenbar kurz davor ist eine digitale Währung ins Rennen zu schicken. Auch die EU hat ihre Verantwortlichen dazu angehalten ein solches Konzept auszuarbeiten. Einem solch aktiven Treiben werden wiederum die USA nicht tatenlos zuschauen. Es tut sich also so einiges.


Chinas geplante Kryptowährung

Die Zeit für eine eigene Währung ist günstig. Durch den Handelskrieg mit den USA und die Schwäche des Yuan, sahen sich offenbar viele reiche Chinesen dazu veranlasst ihr Geld in digitale Zahlungsmittel zu investieren.

Die Verlockung für die Menschen ist da und der Regierung ist dieser Kontrollverlust sicher nicht angenehm. Denn zum einen entziehen sich Finanztransaktionen mit Bitcoin und Co. ihrer Kontrolle. Die nicht-staatlichen Kryptowährungen bieten Anonymität und lassen sich an unregulierten Handelsplätzen traden, wie das Magazin Elitetrading kürzlich berichtete. Das ist natürlich ein Problem.

Das ist aber noch nicht alles. Für ein mächtiges Land wie China, wäre es ein immenser Machtgewinn, würden sie die erste international bedeutsame Digitalwährung der Welt stellen, die mit tatsächlichen Assets im Hintergrund abgesichert ist. Denn die unabhängigen Währungen können genau das nicht bieten. Würden sämtliche Länder Einkäufe mit Bitcoins verbieten, wären die virtuellen Münzen auf einen Schlag wertlos.

Vorteil einer solchen Währung wäre, dass Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit hätten Geld miteinander auszutauschen, bei absolut geringen Kosten. So hätte die KP die Kontrolle über ein internationales Zahlungsmittel und könnten die Konditionen diktieren: Geldmenge, Transaktionskosten ... all das.

Zudem würde auch die Ausgabe und das Verteilen von Geld einfacher funktionieren. Die Produktion von fälschungssicheren Scheinen ist mit hohen Kosten für Herstellung und Logistik verbunden. Verlieren kann man es auch leicht und vor allem lässt es sich von anderen Menschen klauen. Digitale Währungen würden solche Probleme mit einem Schlag ins Jenseits befördern.

Kein Wunder also, dass in diesem Rattenrennen jeder der erste sein möchte und sich die Zentralbanken der wichtigen Industrieländer aktuell hinter verschlossenen Türen eine Art Wettlauf liefern. Vor allem, seitdem durch Minister Mu Changchun öffentlich bekanntgegeben wurde, dass die Volksrepublik kurz davor sein ein entsprechendes Zahlungsmitteln auf den Markt zu werfen. Angeblich sei bereits seit dem Jahr 2014 daran gearbeitet wurden. Nähere Details wurden nicht genannt, weder zur genauen Funktionsweise, noch über die technischen Voraussetzungen. Man kann aber davon ausgehen, dass die Bitcoin Revolution, die auf der Überlegenheit der Blockchain-Technologie basierte, wohl um eine Stufe übertrumpft werden könnte. Man darf also gespannt sein.

Eins ist jedoch klar, die Sache hat Potenzial. China hat sich in den letzten Jahren als Investor in vielen Ländern in Afrika und Asien gute Freunde gemacht und für gewisse gegenseitige Abhängigkeiten gesorgt. Es gäbe also auf einen Schlag sehr viele potenzielle Abnehmer, die Peking mit dessen Akzeptanz nur zu gerne ihre Freundschaft und Loyalität unter Beweis stellen würden. Normalerweise lohnt sich das für sie.